Es ist etwas Magisches daran, ein Theaterstück zu inszenieren.
Es beginnt mit einer vagen Idee. Vielleicht brennt ein Thema unter den Nägeln. Der Anlass kann ein stimmungsvolles Bild sein oder eine Spielweise, die unbedingt ausprobiert werden muss.
Gemeinsames Brainstorming während langer Autofahrten und gern auch in der Kneipe kreisen die Spielidee weiter ein.
Der Prozess hat begonnen, lange bevor man sich an die konkrete Konzeptentwicklung macht. Der Plott wird gesetzt, Charaktere entworfen, Bühnenform und Spielart bestimmt und schließlich eine grobe Szenenfolge ausgearbeitet.
Die ersten Proben finden im leeren Raum mit Figurendummies und Behelfskullissen statt – freier Raum für Improvisation und Kreativität. Währenddessen formt sich die Geschichte. Nun können Szenenbilder und Figuren gebaut werden. Vieles scheitert an den Grenzen des Materials, anderes wird aus inhaltlichen Gründen verworfen, doch allmählich und oft ziemlich holperig nimmt das Stück Gestalt an. Schließlich wird der Text festgelegt. Jetzt muss  geübt werden, bis alle Komponenten flüssig ineinandergreifen – und bis aus der Probe wieder Spiel werden kann.
Das ist der magische Moment – aus einem winzigen Gedankenfunken ist eine eigene Welt erschaffen worden, die bei jeder Aufführung wieder neu entsteht.

Im Figurentheater erzeugen wir diese Welten als Ganzes, von der kleinsten Requisite bis zu Puppen, Musik und Licht. Für die Endregie brauchen wir jedoch ein Regulativ von außen, denn nach dem Prozess ist unsere persönliche Sichtweise nicht mehr objektiv.

Inszenierungs-Beispiele Figurentheater Winter

Mehr zu den Stücken unter: www.figurentheater-winter.de
 


 

Stattliches Dorftheater Carlow

Die 850-Jahrfeier eines Dorfes sei einzigartig, hatte ich gedacht und zu diesem Anlass ein Stück für entusiastische Amateurschauspieler aus der Umgebung geschrieben: „Der Ritter und seine Frau“.
Ich wusste ja nicht, dass hierzulande jedes Ereignis kurzerhand zur Tradition erklärt werden kann. Ein neuer Anlass war schnell gefunden – die Einweihung des Glockenturms zu Demern.
Und so ging es in größeren Abständen weiter – bis zur Coronakrise  …
 

Ritter Carlow und die Revolution

Das Dorf Carlow erwartet den jährlichen Besuch aus der französischen Partnergemeinde, gleichzeitig steht in Deutschland die Bundestagswahl bevor. Also geht es in diesem Stück um Revolution und Demokratie, um Macht und Mode, um Kochkunst und die Liebe.  Wie jedes Mal ist auch wieder viel Musik dabei.

Etwa 20 theaterbegeisterte Amateure aus der Umgebung haben sich zum Stattlichen Dorftheater Carlow zusammen gefunden, um dem Drama Leben einzuhauchen.
Organisiert wird das Ganze vom Kulturkreis Carlow, Mitveranstalterin ist die Kirche Carlow.

Text / Inszenierung: Maren Winter
Regie: Figurentheater Winter
Bühne / Kostüme: Team
Musikalische Leitung: Klaus Bergmann, Willi Winter

 

Die Glocke von Carlow

Auf der älteren der beiden Carlower Glocken steht die Jahreszahl 1264 – demnach hat sie 2014 ihren 750. Geburtstag.
Ein würdiger Anlass für die theaterbegeisterten Amateure vom „Stattlichen Dorftheater Carlow“ ein neues Stück einzuüben und für Maren Winter, eben dieses Stück zu schreiben. Von den etwa 20 Darstellern singen viele im Chor und auch solo. Daher sollte es ein Musical werden. Die Songtexte wurden teilweise auf bestehende Melodien geschrieben und zum Teil von Willi Winter neu vertont.

In der turbulenten Komödie wird erzählt, wie die Glocke damals nach Carlow kam, mit viel Musik, dramatischen Verwicklungen, zarter Sehnsucht, einer großen Prügelei und mehreren echten Hochzeitspaaren.  Denn eins ist sicher – am Ende kriegen sie sich.

 

Text / Inszenierung: Maren Winter
Regie: Figurentheater Winter
Musik: Willi Winter | Musikalische Leitung: Klaus Bergmann
Bühne / Kostüme: Team | Spiel: Stattliches Dorftheater Carlow
Organisiert wird das Ganze vom Kulturkreis Carlow, Mitveranstalterin ist die Kirche Carlow.

 

Ritter Carlows next Turmjungfrau

Anlass zu dieser Inszenierung war die Einweihung des Glockenturms zu Demern. Die dortige Kirche ist einst aus den Trümmern der geschleiften Burg des Raubritters Carlow errichtet worden.

Etwa 30 engagierte Amateur-Spieler*innen freuten sich auf die Inszenierung einer entsprechenden Geschichte. So hat Maren Winter begonnen, ein passendes Stück zu entwickeln. Petra Haase erklärte sich nicht nur bereit, mitzuschreiben, sondern bot sich außerdem für den waghalsigen Kletterakt am Kirchenturm an.

Ritter Carlows Familie und die Bediensteten aus dem Mittelalter finden sich nach langem Winterschlaf  plötzlich in der heutigen Zeit wieder. Raubzüge bleiben fruchtlos, da niemand mehr Bargeld bei sich trägt, und die Spitzenklöppelei der Gattin Caroline kommt nicht an die Ebenmäßigkeit maschineller Tortenuntersetzer heran. Die Rittersleut muss ein Fluch getroffen haben! Aus Flüchen kann bekanntich nur eine Jungfau befreien, aber die waren schon immer rar. Zum Glück gibt es heutzutage Castingshows.

 

Text, Konzept: Petra Haase, Maren Winter
Regie: Berhard Kähler
Musik: Willi Winter |  Musikalische Leitung: Klaus Bergmann
Bühne, Kostüme: Team | Spiel: Stattliches Dorftheater Carlow
 

Der Ritter und seine Frau

Das Hauptdorf Carlow wird 850 Jahre alt und möchte gebührend feiern. Am besten mit einem passenden Theaterstück. Immerhin kann Carlow mit einem historischen Raubrittergeschlecht aufweisen. Entstanden ist das erschröckliche Drama: „Der Ritter und seine Frau“.

Wie sein historisches Vorbild, hat es Ritter Carlow (Detlev Mohr) auf die Lübecker Pfeffersäcke abgesehen. Doch die rächen sich und brennen immer wieder seine Burgen nieder, so dass er sich zuletzt in einem Pfalbau auf der Insel im Klocksdorfer See verschanzen muss. Es ist feucht in dem elenden Bau und gesellschaftliches Leben findet überhaupt nicht mehr statt. Für seine Gemahlin Caroline (Petra Haase) gibt es nur einen Ausweg: Der Raubritter muss umschulen und endlich das Handwerk wechseln …

Acht Wochen lang probten die engagierten Amateurdarsteller aus Carlow und den umliegenden Dörfern. Verschiedene Berufsgruppen wurden einbezogen, so spielte der Inhaber des Supermarktes den Kaufmann und der Zahnarzt wandelte sich zum mittelalterlichen Bader. Mitglieder des Gemischten Chores Carlow und Mönch Ernestus mit Jungfrauen aus dem Kloster Rehna waren ebenfalls mit von der Partie. Sie alle machten aus dem Text ein erlebbares Ereignis.

Text: Maren Winter
Konzept / Inszenierung: Figurentheater Winter 
Regie: Berhard Kähler
Bühne, Kostüme: Team | Spiel: engagierte Amateure aus den umliegenden Dörfern