Fotoprojekt Lankow – Silhouetten aus einem geschleiften Dorf
2020 habe ich mich mit einem besonderen Fotoprojekt beschäftigt:
Einstige Bewohner der Wüstung Lankow sollten im heutigen Umfeld ihres damaligen Dorfes als verfremdete Silhouetten wieder auferstehen – allerdings nicht wie dunkle Schatten, sondern hell reflektierend.
Im Zuge der Grenzsicherung hatten die DDR-Behörden mehrere Dörfer zwangsumgesiedelt und geschleift. Lankow gehörte dazu. Inzwischen hat sich die Natur zurück geholt, was ihr die Menschen überließen.
Die Figuren auf meinen Bildern stammen aus Fotoalben von ehemals Lankower Familien. Bedingung war, dass die Personen nicht zu erkennen sind. Deshalb wurden nur die reinen Umrisse aus den alten Fotos vergrößert, auf Pappe übertragen und mit Reflexionsstoff bezogen.
Vor Ort habe ich die Silhouetten aufgestellt und mit Blitz fotografiert.
Zu jedem Bild wurden weitere Aufnahmen ohne Figuren vom selben Standpunkt aus mit unterschiedlichen Brennweiten und aus mehreren Perspektiven gemacht – verschiedene Sichtweisen vom gleichen Ort.
Durch Überlagerung am Computer und anschließender Verfremdung habe ich versucht, die unwirkliche Stimmung von Situation und vergehender Zeit hervorzuheben.
Am 26. September 2020 waren die Bilder auf Leinwand beim Klosterverein Rehna zu sehen.
Am 07. August 2021 folgte eine zweite Ausstellung im Gemeinschaftshaus Dechow.
Making of
- Foto: Petra Haase