FUTURE CITY – STADT DER ZUKUNFT
FUTURE CITY – STADT DER ZUKUNFT
so lautete das Thema der HANSEartWORKS 2018 in Rostock, 22. – 24. Juni 2018
In Kooperation zwischen The PhotoBookMuseum und der Hansestadt Rostock waren Künstlerinnen und Künstler aus den Städten des Hansebundes eingeladen, sich an der Ausschreibung zu beteiligen und 20 – 25 Fotografien ihrer „Future City“ einzureichen. 18 Künstlerinnen und Künstler aus 16 Hansestädten in sechs Nationen wurden ausgewählt. Darunter durfte ich mit meinen Kleinserien die Hansestadt Lübeck vertreten.
Die Ausstellung fand auf offener Straße am Kröpelner Tor statt. Einzelne Fotografien waren auf große Folie gedruckt und standen an stabilen Holzpaletten auf dem Platz. In zwei Containern waren weitere Bilder zu sehen. In der Katalogwerkstatt zwischen den Containern konnten sich die Besucher ihren eigenen Future-City-Katalog zusammenstellen.
Diese offene Gestaltung nahm von Anfang an jede Scheu, sich mit den Bildern zu beschäftigen und wurde vom Laufpublikum quer durch alle Generationen und kulturelle Hintergründe gerne angenommen. So konnten auch Menschen erreicht werden, die normalerweise nicht in Kunstausstellungen gehen.
Besonders spannend war der Austausch unter den teilnehmenden Fotografen. Da wurden Portfolios angesehen, radebrechend gefachsimpelt, gegenseitig übersetzt, Objektive zum Ausprobieren verliehen, mit Händen und Füßen oder mit extremer Mimik kommuniziert. The PotoBookMuseum Team aus Köln sorgte dafür, dass jeder „Jeck“ sich angenommen fühlte.
Leider kann ich die Ausstellungsbilder nicht zeigen, aber immerhin die Namen der Fotografen:
Braunschweig (Deutschland): Claudia Taylor
Doesburg (Niederlande): Lysanne Buunk
Dorsten (Deutschland): Doris Gerhard
Gdansk (Polen): Maciej Marszalkowicz
Greifswald (Deutschland): Daniela Risch
Herford (Deutschland): Janosch Boerckel
Lübeck (Deutschland): Maren Winter
Neuss (Deutschland): Stefanie Minzenmay
Osterburg (Deutschland): Malina Bura Pärnu (Estland): Marko Toomast
Pskow (Russland): Alexej Arkipov
Pskow (Russland): Andrej Koksharov
Stargard (Polen): Anna Hibner-Cierpicka
Visby (Schweden): Tina Messing
Weliki Nowgorod (Russland): Oleg Friga
Rostock (Deutschland): Mareike Timm
Rostock (Deutschland): Gunnar Borbe
Osnabrück (Deutschland): Angela von Brill
Hier nun meine eigenen Kleinserien:
Konzept: Maß aller Dinge – Maren Winter
Jeder möchte sich individuell entfalten können, seinen Interessen nachgehen, sein soziales Milieu sowie sein Lebensumfeld bestimmen. Diese Möglichkeiten scheint es in der Stadt zu geben, unabhängig von Ethnie, sexueller Orientierung oder Weltanschauung.
Der Individualismus bringt allerdings mehr und mehr Singles hervor. Anonymität und Einsamkeit nehmen zu, ebenso der Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Der Mensch passt sich entsprechend an – nicht die Stadt.
So wird das Individuum zu einem Teil des großen Ganzen, ein Datensatz im digitalen Netz, eine Zahl in den Statistiken, ein Detail in der Diversität. Die einzelne Persönlichkeit ist darin kaum noch sichtbar.
Einbeziehung des Umlandes könnte eine Lösung sein, wenn Durchlässigkeit in beide Richtungen gegeben wäre. Doch die Stadt schottet sich ab. Flüssiger Nahverkehr endet an der Stadtgrenze, dahinter gibt es nur noch Schulbusse.
Vernetzt
Blickwechsel
inspiriert von dem Tucholsky-Gedicht „Augen in der Goßstadt“
Wartend aus dem Blickfeld geraten
Maß aller Dinge – Stadt oder Mensch?
Wohnraumbeschaffung – Mobilität